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Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder

Andreas Fastnacht 1983 im Kinderheim
Andreas Fastnacht 1983 im Kinderheim

 

Danke @ MariaRilke

 

Meinen Zivildienst leistete ich zu Beginn der Achtziger Jahre in einem Kinderheim und erlebte mit den Kindern so viele lehrreiche Momente.

 

Es war Herbst und ich lief mit Mario die abschüssige Straße vom Kinderheim zur Stadt hinunter und er sammelte mit Begeisterung Herbstblätter, um sie bei nächster Gelegenheit wie einen Strauß einer jungen Frau hinzuhalten, die mühsam ihren Kinderwagen den Berg hinauf schob. Kurz drauf, wir saßen im Bus, als Mario an jeder Haltestelle, wenn neue Fahrgäste mit dem Fahrschein in der Hand den Bus betraten, auf sie zu stürmte, um ihren Fahrschein zu nehmen und in den Entwerter zu schieben. Ich dachte nur, wer ist hier eigentlich „normal“ und wer „behindert“?

 

Da ich als ruhiger Mensch auf Dauer Probleme hatte mich auf die lebhaften Kindern einzustellen, schlug die Heimleiterin mir vor (Danke Ursula!), doch demnächst in die neue Pflegegruppe zu wechseln, wo schwerstbehinderte Kinder gepflegt würden. Es waren überwiegend Kinder mit apallischem Syndrom, wo das Gehirn nur soweit ausgeprägt war, um die Körperfunktionen zu steuern. Eine „normale“ Kommunikation war mit ihnen nicht möglich. Doch wenn man sich drauf einließ und sensibilisieren ließ, konnte man mit der Zeit ihre Mimik und ihre Lautäußerungen deuten, so wie die Eltern lernen ihr Baby auch ohne Worte zu verstehen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Thomas Schwarz (Samstag, 29 Januar 2022 19:48)

    Hallo Andreas
    Dieses Jahr scheinen die "Umzugsunternehmen" stark beschäftigt zu sein ... Wir beide sind am "Umziehen" - ich in eine andere, irdische Wohnung, von der ich hoffe, vermute, sie wird meine letzte irdische sein - du zurück in die Ewigkeitswohnung. Ich erzählte dir ja von meinen Nahtod - sowie außerkörperlichen Erlebnissen welche zu 14 Jahren Hospizarbeit führte. Ja, der Spruch aus Matthäus 19/13, Markus 10/15 u. Lukas 18/17 hat´s "in sich"; fordert er uns doch auf, wie Kinder, die Botschaft anzunehmen, jeden Zweifel aufzugeben - ja sie als selbstverständlich anzunehmen, so wie man sich als Kind voll und ganz und ohne einen Anflug von Zweifel auf die Aussagen der Eltern verlässt. Das fällt "uns alten Säcken" nicht gerade leicht; haben wir ja auch schon Enttäuschungen er-und durchlebt, waren auch selbst manchmal der Auslöser dafür. Im Gegensatz zu uns menschlichen Wesen gibt es beim Allmächtigen kein Ja - aber, wenn, vielleicht oder eventuell ..... da haben auch etliche streng Gläubige ihre liebe Not, da sie gern mit erhobenem Zeigefinger und manchem Geschrei Angst und Zweifel säen. Das einzige was der Messias hier anmahnt, ist das blinde, kindliche Vertrauen, trotz allem an die "Ungeheuerlichkeit" der Existenz der anderen Welt und der Seelen zu glauben. Deswegen - SEI UNVERSCHÄMT; ERWARTE VERTRAUE UND GLAUBE!
    Alles Liebe derweil vom
    Thomas