DOPPELBOCK: Ein Bild aus besseren Jahren (2008)
DOPPELBOCK: Ein Bild aus besseren Jahren (2008)

Am 22. 11. 2011 bekam ich, 54 Jahre alt, die Diagnose Krebs! Ich hatte Schmerzen im Brustbein und war bei geringer Anstrengung kurzatmig. Im Röntgenbild wurde etwas im Brustkorb entdeckt, wo mir der Radiologe zwischen Tür und Angel sagte: „Das muss eine Metastase sein." Auf meine Zwischenfrage wieso: „Weil es dort keine Primärtumoren gibt." Eine Gewebeprobe der aufgetriebenen Rippe ergab dann: Plasmozytom oder Multiples Myelom = Knochenmarkskrebs.

 

Schock! Ich dachte immer, mit Depressionen bin ich schon genug „gestraft" obwohl ich als Rheinländer auch den Ausspruch kenne: „Dä  Teufel drisst immer oof ene Haufe."

 

Es folgte die nächsten Monate eine Rosskur mit (Hochdosis)-Chemotherapie, Stammzellentransplantation und Reha im schönen Badenweiler, die aber auch eine Herausforderung war, denn irgendwo geht es dort immer bergauf, wenn man die Klinik verlässt. 😃

 

Wieder daheim dachte ich, jetzt habe ich erstmal fünf Jahre Ruhe. Denkste! Nach vier quartalsmäßigen Kontrollen wieder Therapie. Permanent! Regelmäßige Infusionen in der Praxis und/oder Pillen schlucken, wie das Contergan-Derivat, wo ich unterschreiben musste, dass ich keine Kinder zeugen würde. Hat bei meinen Partnern und mir eh nie funktioniert. 😀 Apfelbäumchen pflanzen durfte ich aber.

 

Dank des Fortschritts, gab es immer neue Therapiemöglichkeiten für das Myelom. Und 500 € für eine tägliche Pille oder 1000 für die wöchentlichen Infusionen - zahlt die Kasse. Da sage noch einer was gegen unser Gesundheitssystem! Und ich hatte die zehn Jahre fast ein normales Leben. Dann aber wurden die Wanderungen weniger und kürzer, ebenso wie die Töff-Touren. Schließlich waren sie mehr Last als Lust, so dass ich froh war, als ich 2020 mein Töff verkaufen konnte.

 

Mitte 2021 hatte ich genug! Corona tat sein Übriges, dass ich den Eindruck hatte, es gibt keine anderen Krankheiten mehr. Ich brach die Therapien ab im vollen Bewusstsein, dass das nicht ohne Folgen bleiben würde, die aber erst mal auf sich warten ließen. Mit deren Eintreten beginnt mein eigentlicher Blog.