Rührung und Dankbarkeit

In dem wöchentlichen Newsletter des ökumenischen Vereins Andere Zeiten las ich heute interessante wissenschaftliche Erkenntnisse über Rührung. Und schon wieder brachen Tränen der Rührung aus mir, weil ich mich so direkt angesprochen fühlte, als ob dieser Brief persönlich an mich geschrieben wurde. Ich fühlte mich erkannt. Und sofort muss ich an die Formulierung in der Bibel denken, wenn es heißt: „Er erkannte sie.“ Ich denke man kann diese Formulierung in einer Bandbreite von „Liebe auf den ersten Blick“ bis hin zum Orgasmus interpretieren.

Eine Freundin aus der Ferne schrieb, dass sie sich durch meine persönlichen Äußerungen in meinem Blog berührt fühle und ebenso berührt fühlte ich mich durch ihre Mail. Das ist doch fantastisch, dass das möglich ist. Und doch ist es kein Ersatz für persönliche Begegnungen.

Gestern traf mein Exmann für einen mehrtägigen Besuch ein. Ich hatte mit ihm in den 90er Jahren meine längste Partnerschaft. In den achteinhalb Jahren haben wir auch drei Jahre eine Wohnung geteilt. Mit Dankbarkeit und Freude erfüllt mich diese jetzt andere freundschaftliche Beziehung zu ihm, der schon lange in einer neuen Partnerschaft lebt.

Überhaupt erlebe ich täglich viele Momente der Dankbarkeit und ich erinnere mich an die Anfänge meiner Krankenpflegeausbildung, wo es um die Grundaspekte des Menschseins ging, und dass der kranke Mensch sich mehr in seiner Ursprünglichkeit zeigt als der gesunde. - Dank an meine LehrerInnen der Uniklinik Freiburg. Nach der Theorie erlebe ich nun die Praxis von der anderen Seite.

sonniges Lesestündchen auf meinem Balkon und meine Lieblingsblumen im sonnendurchfluteten Wohnzimmer: Danke Twig, Brigitte und Maria!