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Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem

Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen.

Als junger Mann durfte ich anderthalb Jahre beim Städtischen Musikverein zu Düsseldorf mitsingen, u.a. das Deutsche Requiem von Brahms. Diese und andere Liedzeilen habe ich zur Zeit im Kopf, korrespondierend mit meinem verwelkten Tulpenstrauß. Ich liebe Tulpen in jeder Form, was Oparette in Köln zu der Aussage veranlasste: „Schade, dass ich keine Tulpe bin - verwelkt bin ich schon.“

 

Als ich mit Anfang Zwanzig dieses Requiem mitsang, da sang ich die meisten Passagen mit Inbrunst aus voller Überzeugung, weil ich damals davon überzeugt war "Ja, so ist es!" Ist es die Erfahrung der Lebenswirklichkeit, die einen zum Zweifeln bringt? Ich glaube das Zweifeln beinhaltet weiterhin die Hoffnung auf die Erfüllung der Ideale und so überprüfen wir immer wieder unsere Zweifel. So bleiben wir nahe an der Lebenswirklichkeit und unseren Mitmenschen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Bettina Hausmann (Donnerstag, 10 Februar 2022 10:34)

    Was für ein herrliches Bild von der verwelkenden Tulpe. Erst im Welken zeigt sie ihre innere Potenz, kraftvoll und schön. Und in diesem Augenblick noch geschützt von der äußeren Hülle.
    Ich habe zur Zeit auch verwelkende Tulpen in der Vase von meinem 80. Geburtstag. Und weißt Du: sie werden jetzt so gezüchtet, dass sie sich nicht im Verwelken öffnen und ihre Blätter verlieren. Sie verrdorren einfach ziemlich geschlossen am Stiel.
    Was für ein Verlust und was für eine menschliche Dummheit!

    Ich grüße Dich herzlich und denke an unseren Stadtspaziergang durch Freiburg im Juni letzten Jahres.
    Bettina

  • #2

    Andreas (Donnerstag, 10 Februar 2022 17:58)

    Danke für die Blumen, liebe Bettina! � Ja hin und wieder geraten mir auch solche Züchtungen in die Vase. Ich mag sie auch nicht.