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Zeitaufwändig aber schmerzarm sterben

untypisch chaotischer Schreibtisch mit Schmerzmitteln
untypisch chaotischer Schreibtisch mit Schmerzmitteln

Puh, dass Sterben so zeitaufwändig (Blog) und arbeitsintensiv (Hilfsmittel mit Sanitätshaus absprechen) ist, hätte ich nicht gedacht! 😁 Erfordert außerdem Flexibilität und Konzentration, da täglich oder stündlich die Einnahme der Schmerzmittel angepasst werden muss. Als ehemaliger Krankenpfleger und dank des (noch) nicht betroffenen Hirns und trotz „Schrotschussschädel" (Ich liebe dieses Wort, da hat man doch gleich ein Bild vor Augen! 😀) komme ich damit gut klar.

 

Vorgestern hatte ich mich übernommen, was ich später büßen musste. Vormittags hatte ich einen Termin bei meinem hübschen Physiotherapeuten Keno Estrum. Ja ja, er ist nicht nur hübsch sondern auch sehr fähig, kompetent und ein sehr zugewandter Mensch und er liebt seinen BerufEr massierte meinen Rücken mit seinen magischen Händen und dann noch mit einem Massagegerät. Das tat mir zwar alles gut in dem Moment und beim anschließenden Spaziergang mit einem Freund hatte ich auch den Eindruck, dass das Laufen leichter war als zuvor, doch nach dem Mittagessen in der DB-Kantine war das Laufen schmerzhafter als zuvor und dennoch lief ich noch ein Stück, ging in die Bibliothek und zu meiner Apotheke. Fast auf allen Vieren kroch ich nach Hause und warf weitere Schmerzmittel ein. Der Nachmittag und Abend waren die Hölle 👿, doch auch nach 22 Uhr bekam ich von der Brückenpflege den richtigen Rat, um gut zu schlafen und erholt aufzuwachen.

 

 

Mein Problem ist, dass ich von Mutter immer gepampert wurde. Wenn mir ein Furz quer saß, schickte sie mich nicht in die Schule, denn sie wollte mich lieber bei sich haben, um mich betüdeln zu können. So musste ich mein Leben lang lernen, mir auch was zuzutrauen und zu versuchen, ob es trotz Unwohlsein vielleicht doch ging, denn das Unwohlsein war oft nur die Ausrede. Jetzt muss ich lernen, meine Beschwerden ernst zu nehmen und mich nicht zu überfordern, auch wenn ich noch so gerne mit FreundInnen spazieren gehe. Zwar kann man auch mit einer Querschnittslähmung gut leben, doch ich muss ja nicht das Schicksal herausfordern. Lieber auf einen Tee zusammen hocken. Danke, wenn Ihr Euch drauf einlassen könnt.

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