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Keine Zeit zum Sterben

Es ist eine Nelke entsprungen, mitten im Winter auf meinem Balkon ...
Es ist eine Nelke entsprungen, mitten im Winter auf meinem Balkon ...

Ich bin im Eustress. Telefonate, Mails, organisatorisches - ja man stirbt nicht so einfach - nein erstmal lebe ich und um das so angenehm wie möglich zu machen, muss die Schmerzmittelmediaktion angepasst werden, Hilfsmittel bestellt werden, wie Haltegriff für die Toilette, Sitzkissen für meine schmerzende Arschbacke. Ich erinnere mich fast täglich an Roman, der in den 90ern an den Folgen von AIDS gestorben ist - leider einer von mehreren, den ich zu Grabe getragen habe - der kaum mehr sitzen konnte, aber mir per Hand einen Brief geschrieben hat, den ich sicher noch habe.

 

Mit einem Freund konnte ich eben mehrmals am Telefon lachen, wo er fragte, wie tot ich schon bin oder wann ich sterbe.. Ich sagte, dass ich bis in den Februar hinein schon Termine habe und Freund Hein sich hinten anstellen muss. 😉 Danke, für diese Momente und Menschen!

 

Nach dem gestrigen Geburtstag, der recht entspannt verlief und wo es eine schöne Kaffeerunde am Nachmittag war mit Schwester, einer Freundin und einem Freund, war der heutige Vormittag etwas stressig, Organisatorisches, Telefonverabredung um 11, die nicht nach einer viertel Stunde zuende war und spülen und die Küche aufräumen, damit ich eine saubere Tasse für meine Geburtstagsgästin am Nachmittag. Und ich legte mich vorher noch etwas hin und dachte ich höre Klingel oder Telefon. Typischer Fall von DENKSTE! Voll verpennt und nix gehört, meine Gästin war auf und davon und eine ganze Zeit nicht erreichbar, dass ich schon kurz davor war mich bei der Polizei nach aktuellen Verkehrsunfällen zu erkundigen. In dem Moment erreichte ich sie und wir konnten unsere Befürchtungen begraben. Jetzt sehen wir uns am Donnerstag.

 

Dadurch hatte ich Zeit einkaufen zu gehen und meinen Ex anzurufen, der mir gestern kurz telefonisch gratulierte. So konnte ich ihm reinen Wein einschenken. Er war natürlich sehr betroffen, hat aber als Intensivpfleger auch täglich mit Sterben zu tun.

 

Jetzt tut mir der Arsch weh und mein Magen knurrt.

... und ein halber Meter daneben dieser Eiszapfen
... und ein halber Meter daneben dieser Eiszapfen

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